Diese Stadt begrüßt mit Nieselregen. Schon auf der Gangway weht einem feuchter Wind entgegen. Hab ich Dublin jemals anders erlebt als unter einer grauen Wolkendecke?

Niemand scheint hier verhehlen zu wollen, dass es nicht warmes Sommerwetter ist, was Touristen in die dicht gepackten Straßen der Hauptstadt Irlands zieht. Ganze Heerscharen an Touristen: Kanadisches und amerikanisches Englisch hab ich hier schon gehört, und vom Unterschied nur durch Nachfragen gewusst; Irisch ist natürlich allgegenwärtig, mit diesem harten Zungenschlag, bei dem die Zunge sich einzurollen und dann Katapult-artig zurückzuschnellen scheint, aber auch Französisch, Spanisch und Polnisch; und einmal, an einer Straßenkreuzung, hörte ich einem Ehepaar dabei zu, wie es der Lieblingsbeschäftigung der Deutschen nachging – sich zu beschweren. In lupenreinem Sächsisch jedoch, weshalb ich bis heute nicht ganz sicher bin, ob der Grund ihrer Erregung tatsächlich der scheinbar ungeregelte Dubliner Verkehr gewesen war. Sächsisch ist mir fast ebenso fremd wie Gälisch.